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Channel: Digitale Schule Archive - J&K – Jöran und Konsorten
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JugendForum beim Nationalen IT-Gipfel 2016

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Der Nationale IT-Gipfel 2016 widmete sich dem Schwerpunkt #digitaleBildung. Das Format reihte viele Podiumsdiskussionen mit Akteuren aus Politik und Wirtschaft (sehe viele), Wissenschaft (häufig) und Zivilgesellschaft (Ausnahme) aneinander. Beim Abschlusspanel kamen dann sechs Schülerinnen und Schüler zu Wort. Es wurde nicht nur über und nicht nur mit ihnen gesprochen. Sie haben auch die Inhalte bestimmt. Dafür hatten sie Fragen, Thesen und Forderungen für die Erwachsenenwelt mitgebracht. Hier einige Impressionen via Twitter:

Hintergrund

Das „Jugend-Forum: Aufwachsen in der digitalen Welt – Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit Politik und Wirtschaft“ bildete den Abschluss des Nationalen IT-Gipfels 2016. Auf der Bühne waren:

  • Arne Zenner, Schüler der 4. Klasse an der Römerschule Dillingen (Grundschule)
  • Sina Reiter, Schülerin der 4. Klasse an der Römerschule Dillingen (Grundschule)
  • Charlotte Bosch, 18 Jahre alt, Schülerin der 11. Klasse am Wirtschaftsgymnasium West in Stuttgart, Teilnehmerin an den WebDays 2016
  • Niklas Wolf, 16 Jahre alt, Schüler der 11. Klasse am Illtal – Gymnasium Illingen, und Teilnehmer an den WebDays 2016
  • Leon Oellerich, Klassenstufe 12 am Max-Planck-Gymnasium, Saarlouis
  • Lena Becker, Klassenstufe 12 am Max-Planck-Gymnasium, Saarlouis
  • Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Mark van Mierle, CEO Cornelsen Verlag GmbH
  • Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie
  • Siegfried Czock, Leiter Aus- und Weiterbildung Deutschland, Robert Bosch GmbH
  • Jöran Muuß-Merholz (Moderation)

Der Beitrag JugendForum beim Nationalen IT-Gipfel 2016 erschien zuerst auf J&K - Jöran und Konsorten.


Nationaler IT-Gipfel 2016: Jugend-Forum (Video, Moderation)

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Der Schwerpunkt beim  Nationalen IT-Gipfel 2016 lautete „Lernen und Handeln in der digitalen Welt“. Den Abschluss der Veranstaltung bildetet das „Jugend-Forum: Aufwachsen in der digitalen Welt – Schülerinnen und Schüler im Gespräch mit Politik und Wirtschaft“. Hier kommt die Aufzeichnung:

Themen der Schüler*innen

Ich durfte das Abschlusspanel moderieren und an der Konzeption mitwirken. Im Rahmen des Panels sollte nicht nur über Schüler*innen geredet und nicht nur mit Schüler*innen geredet werden. Vielmehr haben die Schüler*innen die Themen auch selbst bestimmt. Im Vorfeld haben dafür z.B. die Grundschüler in ihrer Klasse Themen gesammelt, die Jugendlichen Forderungen von den Webdays 2016 mitgebracht.

Hintergrund

Auf der Bühne waren:

  • Arne Zenner, Schüler der 4. Klasse an der Römerschule Dillingen (Grundschule)
  • Sina Reiter, Schülerin der 4. Klasse an der Römerschule Dillingen (Grundschule)
  • Charlotte Bosch, 18 Jahre alt, Schülerin der 11. Klasse am Wirtschaftsgymnasium West in Stuttgart, Teilnehmerin an den WebDays 2016
  • Niklas Wolf, 16 Jahre alt, Schüler der 11. Klasse am Illtal – Gymnasium Illingen, und Teilnehmer an den WebDays 2016
  • Leon Oellerich, Klassenstufe 12 am Max-Planck-Gymnasium, Saarlouis
  • Lena Becker, Klassenstufe 12 am Max-Planck-Gymnasium, Saarlouis
  • Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung
  • Mark van Mierle, CEO Cornelsen Verlag GmbH
  • Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie
  • Siegfried Czock, Leiter Aus- und Weiterbildung Deutschland, Robert Bosch GmbH
  • Jöran Muuß-Merholz (Moderation)
eine große Bühne mit 11 Personen nebeneinander an einem langen Stehtisch

Große Bühne für Schüler beim Nationalen IT-Gipfel 2016. Foto via FragFinn auf Twitter

Der Beitrag Nationaler IT-Gipfel 2016: Jugend-Forum (Video, Moderation) erschien zuerst auf J&K - Jöran und Konsorten.

Digitale Medien in der Schule 2016 – Interview im DeutschlandRadio Kultur

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In Saarbrücken trafen sich Politik, Wirtschaft und Verbände (und wenige Pädagogen) zum Nationalen IT-Gipfel. Das Thema 2016 lautet „Lernen und Handeln in der digitalen Welt“. Ich moderierte das Abschlusspanel mit sechs Jugendlichen, weswegen ich am frühen Morgen des 16.11.2016 ein Interview im DeutschlandRadio Kultur geben durfte.

(Wieder mal rede ich zu schnell.) Hier mein Text zu der erwähnten Schule auf Langeoog.

Der Beitrag Digitale Medien in der Schule 2016 – Interview im DeutschlandRadio Kultur erschien zuerst auf J&K - Jöran und Konsorten.

Digitale Medien erfordern neue Rollen – Digitale Medien im Unterricht von Markus Bölling

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Markus Bölling

Markus Bölling (Foto: privat; Bild steht nicht unter freier Lizenz).

Schweineherz-Sezieren mit YouTube

„Der erste Schnitt geht in die linke Herzhälfte. Wir schneiden hier vom Herzohr nach unten zur Herzspitze“, erklärt die Stimme von Frank Lohrke, Lehrer an der Realschule am Europakanal in Erlangen. Lohrke steht zwar gerade vor seiner Biologie-Klasse. Seine Stimme kommt aber von einem YouTube-Clip. Das Video haben schon 10.000 Personen angesehen. Dabei hat Lohrke es eigentlich nur für seine Biologiestunden gemacht. Die Schüler schauen sich das Video als Vorbereitung zu Hause an. Das digitale Sezieren wird nicht etwa als abstrakter Ersatz der Praxis genutzt, sondern zur Verbesserung der Übung. In der Unterrichtsstunde liegt vor jedem Schüler ein Schweineherz und ein iPad. Die Schüler schneiden nun selbst das Herz auf und nutzen das Video als Vorlage. Dafür können sie das Video immer wieder auf Pause stellen oder zurückgehen, um sich einen Schritt noch einmal anzuschauen.


Dieser Artikel ist Teil der 10-teiligen Reihe „Chancen der Digitalisierung für individuelle Förderung im Unterricht – zehn gute Beispiele aus der Schulpraxis“. Mehr dazu …


„Das ist eine wunderschöne Stunde!“, schwärmt Markus Bölling, Schulleiter der Realschule am Europakanal. „Diese Unterrichststunde gab es früher klassisch mit Foto und Text im Schulbuch und Ping-Pong-Unterricht dazu. Vielleicht hatte ich auch Schweineherzen und eine schriftliche Anleitung dazu. Die Stunde von Herrn Lohrke ist jetzt die Königsdisziplin! Die Schüler können professionell das Herz aufschneiden.“ Ping-Pong ist Böllings Beschreibung für die vielerorts vorherschende Formen von Unterrichts, bei denen die Aktivität der Lernenden auf das Zuhören und vereinzeltes Beantworten von Fragen beschränkt wird.

Der Unterricht mit dem Tablet wirkt natürlich moderner als mit Papier und Stift. Aber bringt das neue Medium wirklich einen Mehrwert für das Lernen? „Auf jeden Fall!“, sagt Schulleiter Bölling. „Im Vergleich zum Arbeiten mit der schriftlichen Vorlage gibt es deutlich weniger Fehler in der Übung als vorher. Und unsere Leistungstests haben ergeben, dass die Behaltensrate gegenüber Buch und Ping-Pong-Unterricht besser ist.“

Diese Schulstunde, in der das Tablet so selbstverständlich vorhanden ist, dass es fast nebensächlich wirkt, ist für Bölling ein Beispiel für die veränderte Lehrerrolle: „Wenn der Lehrer klassisch vorne steht und steuert, dann haben wir eine Schüleraktivität von 10 bis 20 Prozent. Hier haben wir jetzt 100 Prozent Aktivität.“ Alle Schüler sind aktiv. Lehrer Lohrke geht derweil herum und kann auf individuelle Fragen eingehen. Mit dem Video hat er sich quasi 26-fach multipliziert: Auf 25 Bildschirmen ist er in individuellem Tempo zu sehen, und der 26. Herr Lohrke steht leibhaftig für individuelle Nachfragen bereit.

Auch für die Lernkontrolle nutzt Lohrke die digitalen Medien. Mit LearningApps hat er eine Übung gebaut, in der man ein Foto von einem Schweineherz sieht. Die Schüler müssen die einzelnen Bestandteile und deren Funktionen den korrekten Positionen auf der Abbildung zuordnen. Das Programm gibt sofort Rückmeldung, so dass die Schüler ihr Lernen selbst prüfen können.

Schweineherz-Uebung (ohne Meldung)

Schweineherz-Übung (ohne Meldung) (Bild steht nicht unter einer freien Lizenz)

Lehrer Lohrke nutzt dieses Vorgehen inzwischen häufig, auch im Fach Chemie. Eines seiner Videos wurde auf YouTube bereits 50.000 mal aufgerufen. Auch viele Übungen sind öffentlich im Netz zu finden. Die Schule hat dafür unter edu.real-euro.de den „OpenClassroom der iPad-Klassen“ eingerichtet.

In Bayern gibt es die Möglichkeit, dass Lehrer von Unterrichtsverpflichtungen entlastet werden, um Lernvideos zu erstellen. Ermöglichst wird dies im Rahmen des Projektes „Lernreich 2.0“ im Rahmen des Bildungspakts Bayern, in dem Kultusministerium und Wirtschaft kooperieren. Im Projekt erproben 45 Schulen neue Wege, wie Üben und Feedback digital unterstützt werden können.

 

Mehr Aufwand, neue Aufgaben

Die Biologiestunde mit den Schweineherzen ist ein deutlicher Mehraufwand. Gegenüber dem klassischen Unterricht musste Lehrer Lohrke ja nicht nur einen Klassensatz Schweineherzen besorgen, sondern auch noch das YouTube-Video produzieren. Muss ein derartiger Aufwand zum Normalfall werden? „Die Unterrichtsvorbereitung ist am Anfang aufwändiger und schwieriger“, gibt Schulleiter Bölling zu. „Aber im Unterricht selbst werde ich entlastet.“ Und genau diese Entlastung kann für die individuelle Förderung genutzt werden, wenn die Lehrkraft ihren Freiraum entsprechend nutzt. Bölling: „Schüler müssen wahrgenommen werden oder brauchen manchmal schlicht Unterstützung um weiterzukommen. Für Feedback und individuelle Rückmeldungen brauchen Lehrer also mehr Zeit. Digitale Medien können diese Zeit schaffen, wenn sie den Lehrer vom Input entlasten. Dann müssen Lehrer allerdings auch herumgehen und aktiv die Schüler ansprechen. Sie können nicht einfach vorne sitzen bleiben.“ Die neue Lehrerrolle: die Lehrkraft als wandelnder Ratgeber. Entlastung meint also nicht, dass digitale Medien die Lehrkraft überflüssig machen. Sie entlasten sie nur von bestimmten Aufgaben, vor allem beim Input und bei der Kontrolle von Schülerübungen. So kann sie mehr Energie in ihre neue Rolle als Unterstützer individueller Lernprozesse stecken.

Auch bei der Frage nach dem Aufwand für die Unterrichtsvorbereitung gibt es hoffnungsvolle Perspektiven: Das Schweineherz-Video hat den Vorteil, dass es nur ein einziges Mal produziert werden musste und nun immer wieder einsetzbar ist. Da es auf YouTube steht, können alle anderen Biologie-Lehrer und -schüler darauf zugreifen. Ganz neue Formen der Arbeitsteilung werden möglich. Man stelle sich nur vor, dass jeder der Zigtausend Biologielehrer im deutschsprachigen Raum durchschnittlich nur ein einziges gutes Video bereitstellt …

Digitales Storytelling mit Pocahontas als Comic

Wir wechseln die Klasse und besuchen den Englischunterricht bei Johannes Offinger. Es geht um Listening Comprehension, also Übungen zum Hörverstehen. Schulleiter Bölling erinnert: „Klassischerweise kommt der Lehrer mit Kassetten- oder CD-Player rein und drückt auf die ‚Play’-Taste. Die Schüler hören zu und bearbeiten auf einem Arbeitsblatt einen Multiple Choice Test oder einen Lückentext.“ In der Klasse von Johannes Offinger hat jeder Schüler Kopfhörer und iPad. Sowohl die Hörbeispiele als auch die Übungsblätter sind digital verfügbar. Lehrer Offinger kann auf diesem Weg drei Probleme des alten Modells beheben:

  1. Asynchronität: Das Hörbeispiel läuft nicht mehr für alle gleichzeitig. Jeder Schüler kann individuell die Geschwindigkeit verändern, zurückspulen oder Pause drücken.
  2. Aktualität: Typischerweise kamen die Übungen früher aus Ergänzungsmaterialien zu Schulbüchern, die nicht immer ganz neu waren. Johannes Offinger sucht stattdessen Podcasts oder Videos aus dem Internet, die in Simple English aktuelle Themen behandeln.
  3. Vielfalt und Differenzierung: Im analogen Modell hörten alle denselben Text. Im schlechtesten Fall war davon die Hälfte der Schüler unter- und die andere Hälfte überfordert. Auf den Tablets stehen unterschiedliche Hörbeispiele und Aufgaben mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen zur Verfügung. So ist eine Differenzierung nach Vorkenntnissen möglich.

Ein weiterer Englischlehrer hat das sogar schon als interaktives E-Book umgesetzt, in dem die Schüler dann nach eigenen Interessen und Niveaus Übungen auswählen konnten.

Dieses Modell der Listening Comprehension ist ein deutlicher Fortschritt in Richtung Individualisierung. Es ist „nur“ eine Optimierung des traditionellen Modells. Schulleiter Bölling sieht weiteres Potential und schildert die Unterrichtseinheit „Pocahontas“, in der die Schüler eine digitalen Comicgeschichte erstellen und vertonen.  Dafür bereitet die Lehrkraft zunächst eine Sammlung von Materialien (Texte und Hörbeispiele) rund um das Thema „Pocahontas“ im Web vor. Die Schüler erarbeiten sich damit in 3er-Gruppen selbständig die Inhalte und fassen sie für sich zusammen. Daraus erstellen sie anschließend einen kleinen Comic, der die Geschichte wiedergibt. Mit der App „ComicStripMaker“ geht das schnell und einfach. Und vor allem: Die Schüler vertonen den Comic, indem sie den Text dafür selbst einsprechen. Das Ergebnis sind kurze Videos, die an die Lehrkraft geschickt und im Klassenverbund gemeinsam angeschaut werden können.

Diese Form der Unterrichtsergebnisse hat mehrere Vorteile, berichtet Markus Bölling: „Die Schüler müssen zunächst englischsprachige Inhalte hören, verstehen und zusammenfassen. Sie schreiben und sprechen eigene Texte. Und sie sind stolz, wenn sie ein vorzeigbares Ergebnis haben.“ Und auf Lehrerseite? „Der Lehrer kann alle Ergebnisse einsammeln und bewerten. Er kann nicht nur zwei oder drei Beispiele zeigen, sondern alle Ergebnisse sichten und über den Klassenblog zur Verfügung stellen.“ Für die (Doppel-)Stunden, in denen dieses Projekt stattfindet, skizziert Bölling das gleiche Bild wie schon im Biologie-Unterricht: „Der Lehrer wird frei. Er kann in der Klasse herumgehen und individuell coachen – und zwar nicht nur die Schwachen, sondern auch die Schnellen, die sonst gebremst werden würden. Und nicht zuletzt: Dieses Arbeiten fördert die Selbständigkeit und die Medienkompetenz der Schüler.“ Auch hier gilt: Der Lehrer hat zumindest einmalig mehr Aufwand mit der Unterrichtsvorbereitung. „Und nicht nur das“, sagt Bölling. „Das bringt auch höhere Ansprüche an den Lehrer mit sich als der Frontalunterricht. Es funktioniert auch nicht unbedingt beim ersten Mal. Aber wenn man die Struktur beherrscht, kann es immer wieder funktionieren. Man kann die Methode dann in verschiedenen Situationen einsetzen, zum Beispiel wenn es um das Lesen von Büchern geht. Die Schüler müssen sinnentnehmend lesen, die Ergebnisse zusammenfassen und in eigenen Worten präsentieren.“

Schlechter Unterricht mit digitalen Medien

Markus Bölling ist als Schul- und Seminarleiter für die Fort- und Ausbildung von Lehrkräften zuständig. Er kommt auf 400 bis 500 Unterrichtsstunden pro Jahr, die er besucht und beobachtet. Seine Erkenntnis: „Man kann da deutliche Unterschiede sehen. Ich kann auch schlechten Unterricht mit digitalen Medien machen. Das ist dann alter Wein in neuen Schläuchen, und zwar bitterer Wein … “ Dennoch sieht Bölling grundsätzlich großes Potenzial in den digitalen Medien. Er hat für die Realschule am Europakanal acht Tablet-Klassen von der 7. bis zu 10. Jahrgangsstufe eingerichtet. Die Schule folgt dem Konzept Bring Your Own Device (BYOD), so dass jeder Schüler ein persönliches Gerät hat, das er auch zu Hause nutzt. Die Schule stellt flächendeckend WLAN und Beamer.

Dabei ist das Digitale kein Selbstzweck für Markus Bölling, der sich selbst einen „Freund der Diversität“ nennt. Bölling berichtet davon, dass sowohl die Schüler wie auch die Eltern häufig die Benutzung der digitalen Geräte einfordern. Nicht immer stimmt Bölling zu. „Es muss zur Didaktik und Methodik passen. Ich brauche nicht immer und zu 100 Prozent das iPad. Es bedarf immer auch Gruppenarbeiten, Vorträge, Diskussionen etc. Der häufigste Fehler beim Einsatz digitaler Medien ist, dass man eine 100-Prozent-Lösung anstrebt. Aber die Mischung macht es!“

Außerdem dürfe man nicht alle Fächer über einen Kamm scheren. „Geschichte und Erdkunde profitieren am meisten von den Medien, da beide Fächer inhaltlich authentisches multimedial angereichertes Material zur besser Veranschaulichung als Basis brauchen“, sagt Bölling. In seiner Schule sieht er derzeit außerdem die Fächer Englisch, Biologie, Physik und Mathematik vorne.

Dynamische Geometrie

Ein weiteres Beispiel für den sinnvollen Einsatz der Tablets kommt aus Markus Böllings Mathe-Unterricht. Es geht um die Mittelsenkrechte, also die Menge der Mittelpunkte aller Kreise, die durch zwei gegebene Punkte gehen. Zunächst eine eher abstrakte Sache. Bölling erklärt: „Normalerweise zeige ich als Mathelehrer vorne ein Beispiel, vielleicht auch zwei oder drei. Aber eigentlich brauche ich 30 oder 40 Beispiele, damit sich das Prinzip dahinter wirklich erschließt. Deswegen gibt es dazu viele Übungen.“ Wenn das klassisch im Schulheft mit Zirkel und Geodreieck passiert, braucht man schon mehrere Minuten für ein einziges Beispiel. Bölling demonstriert die Übung auf dem Tablet: „Hier kann ich mit dem Finger direkt auf dem iPad zeichnen. Ich kann Linien und Kreise verschieben oder zusammen- und auseinanderziehen. Dabei sehe ich direkt, wie sich welche Veränderung auswirkt. Ich kann in unserem Beispiel sogar beobachten, wie eine Mittelsenkrechte entsteht.“

 

Übung auf dem iPad (Foto: Markus Bölling; Bild steht nicht unter freier Lizenz)

Übung auf dem iPad (Foto: Markus Bölling; Bild steht nicht unter freier Lizenz)

Die App dafür heißt sketchometry. Der Fachbegriff lautet „Dynamische Geometrie“ und Bölling ist davon begeistert. „Man kann sich das viel besser vorstellen, wenn man nicht aus zwei oder drei Beispielen einen Zusammenhang ableiten muss. Konkrete Übungen und die abstrakte Erkenntnis verschmelzen miteinander.“

Neue Rollen für Lehrer und Schüler

Die Realschule am Europakanal in Erlangen ist eine ausgezeichnete Schule. 2003 und 2006 bekam sie den Bayerischen Schulinnovationspreis, 2010 als erste Regelschule aus Bayern den renommiertem Deutschen Schulpreis. 950 Schüler lernen hier in 34 Klassen, davon arbeiten acht Klassen durchgängig mit Tablets. Prinzipien wie Doppelstunden, Projektunterricht, Profilklassen und durchgängige Teamstrukturen im Kollegium sorgen dafür, dass die Schule auch ohne digitale Medien sehr gut wäre.

Schulleiter Markus Bölling trennt die Frage nach digitalen Medien nicht von der Schulentwicklung. Wenn man mit ihm über seine „iPad-Klassen“ spricht, kommt er immer wieder auf die veränderte Lehrerrolle zurück – und auf die neue Rolle für die Schüler. Der Lehrer müsse weg vom Frontalunterricht, weg vom Entertainer, hin zum Lerncoach und zum Lernbegleiter. Na gut, „der klassischer Frontaler“ müsse auch mal sein. Aber vor allem geht es für Bölling um mehr Betreuung durch Lehrer, um mehr Zeit für besseres Feedback für die Lernenden. „Theoretisch ist das auch ohne digitale Medien möglich“, glaubt Bölling. „Aber der Aufwand wäre gigantisch. Ich schätze, er wäre um den Faktor 3 größer.“

Und was ändert sich für den Schüler? „Er muss mehr arbeiten“, antwortet Bölling. Während man sich im klassischen Unterricht häufig zurücklehnen konnte, muss der neue Schüler ständig aktiv werden. Er eignet sich in eigenem Tempo Inhalte an, erledigt Übungen, arbeitet in Gruppen. „Die Schüler können nicht mehr abtauchen“, nennt Bölling das. „Manchmal sagen die Schüler: ‚Das ist viel anstrengender.‘ Aber oft sagen sie auch: ‚Die Zeit verfliegt.’“ Dieses eigenständige Arbeiten muss auch erst gelernt werden. „Die Schüler wurden bisher durch Frontalunterricht entmündigt. Jetzt müssen sie selbst Entscheidungen treffen. Dieses Fördern des eigenständigen Lernens – das tun wir noch viel zu wenig.“

Die Demokratisierung des Beamers

Ein Beispiel für die Art und Weise, wie sich die Lernkultur in der Realschule am Europakanal wandelt, ist die Funktionsweise des Beamers. Die Schule hat sich für eine kabellose Lösung entschieden, bei der die Signale über das lokale WLAN übertragen werden. Damit kann jeder – Lehrer und Schüler gleichermaßen – Bild und Ton vom eigenen Gerät senden und steuern. Bölling nennt das „die Demokratisierung des Beamers“.[1] Die gemeinsame Präsentations- und Arbeitsfläche, traditionell die Domäne der dozierenden Lehrkraft, wird jetzt von Schülern und Lehrern gleichberechtigt und interaktiv genutzt. Ein Sinnbild für den Rollenwechsel beim Lehren und Lernen in der Realschule am Europakanal.

 


[1] Eine Formulierung von Axel Krommer (Universität Erlangen), mit dem die Schule zusammenarbeitet. Ausführlich: Krommer, Axel (2015). „Bring your own device!“ und die Demokratisierung des Beamers. Deutschdidaktische Dimensionen digitaler Technik. http://www.deutschdidaktik.phil.uni-erlangen.de/Dokumente/krommer-2015-byod.pdf


Eckdaten zu Person und Schule

Name
Markus Bölling

Fächer
Mathematik, Physik, Informationstechnologie

Schule
Realschule am Europakanal (Erlangen)

Aufgaben in der Schule

  • Schulleiter
  • Seminarleiter

Berufsbiograhie

  • 1995 Studium Mathematik/Physik für Lehramt an Realschulen an der Universität Erlangen Nürnberg
  • 1996 Referendariat an der Realschule in Hof
  • 1998 Lehrer an der staatlichen Realschule in Oberasbach/Zirndorf
  • 1998 Versetzung an die Realschule am Europakanal in Erlangen
  • 1999 Dozent für Informatik an der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
  • 1999 Mitglied des Bayerischen Realschulnetzes
  • 2000 Mitglied in der Projektleitung des Bayerischen Realschulnetzes, Technischer Leiter des Bayerischen Realschulnetzes
  • 2003 Beratungsrektor für Systembetreuung
  • 2006 1. Konrektor Realschule am Europakanal
  • 2011 Mitglied im Innovationszirkel Schule2015+ der Stadt Erlangen für IT
  • 2012 Schulleiter und Seminarleiter der Realschule am Europakanal         

Links

CC-BY-SA_iconText und Podcast stehen unter der CC BY SA 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt: Jöran Muuß-Merholz im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.

 

Der Beitrag Digitale Medien erfordern neue Rollen – Digitale Medien im Unterricht von Markus Bölling erschien zuerst auf J&K - Jöran und Konsorten.

Neun Thesen zu digitalen Medien im Unterricht

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Präparation Schweineherz (Screenshot aus YouTube-Video)

Präparation Schweineherz (Screenshot aus einem YouTube-Video der Realschule Europakanal Erlangen)

Pioniere und Avantgarde

Eine Anmerkung für alle, die diesen Text in ferner Zukunft lesen: 2015 war es in Deutschland die Ausnahme von der Regel, wenn digitale Medien im Schulunterricht genutzt wurden. Fast alle anderen gesellschaftlichen Bereiche waren vom digitalen Wandel erfasst worden – alleine das Bildungswesen und insbesondere die Schule zögerten. 2015 war die Entscheidung für digitale Medien im Unterricht maßgeblich davon abhängig, ob sich einzelne Schulleitungen und vor allem Lehrkräfte mit individuellem Engagement auf neue Wege wagten.


Dieser Artikel stammt aus der Einleitung der Publikation „Chancen der Digitalisierung für individuelle Förderung im Unterricht – zehn gute Beispiele aus der Schulpraxis“. Mehr dazu …


Vor diesem Hintergrund kann man die vorliegenden zehn Beispiele nicht nur als Fallstudien von Unterricht verstehen, sondern auch als Porträt und Anerkennung der konkreten Lehrkräfte, die als Pioniere und Avantgarde gelten können.

Selbstverständlich sind zehn Gespräche keine ausreichende Grundlage, um daraus allgemeingültige Folgerungen zu ziehen. Einige übergreifende Beobachtungen sollen aber im Folgenden skizziert werden, auch um Diskussionsanstöße zu liefern, die die Debatte vorantreiben. Sie sollen einen kleinen Baustein für den Weg von der Avantgarde hin zur Etablierung in der Breite liefern.

These 1: Auf den Pädagogen kommt es an!

Um es vorweg zu nehmen: Alle interviewten Lehrkräfte wären sicherlich auch ohne digitale Medien tolle Pädagogen und Pädagoginnen. Ihr Unterricht ist klar strukturiert und von einem hohen Anteil an Lernzeit gekennzeichnet. Ihre Methoden sind abwechslungsreich und aktivierend. Mit digitalen Medien erweitern sie ihr professionelles Handlungsrepertoire und die Lernwelt der Schüler.

Umgekehrt gilt (auch wenn dafür kein Beispiel in den zehn Fallstudien vorliegt): Auch mit digitalen Medien kann man schlechten Unterricht machen.

Insofern sind die zehn Praxisfälle nicht nur Beispiele für den Einsatz digitaler Medien, sondern auch für guten Unterricht. Die Grundfrage lautet nicht: „Wie können wir digitale Medien einsetzen?“, sondern vielmehr: „Wie gestalten wir Unterricht, in dem individuell und selbstgesteuert gelernt werden kann?“ Digitale Medien sind Teil der Antwort, nicht Teil der Frage.

These 2: Digitale Medien unterstützen den Rollenwandel für Schüler und Lehrkräfte.

Blickt man auf das Gesamtbild, das sich aus den zehn Beispielen ergibt, so erkennt man den Wandel der Lernkultur, wie er auch unabhängig vom Medieneinsatz in Deutschland diskutiert und gefordert wird. Der Lehrer ist nicht mehr (in erster Linie) Wissensvermittler, sondern (auch) Lerncoach und -berater, der den Schülern hilft, ihren eigenen Lernprozess erfolgreich zu gestalten.

Gleichzeitig werden die Schüler vom eher passiven Empfänger von Unterricht zu aktiven Lernenden. Ein Satz, der in den Interviews häufiger fiel, lautet: „Die Schüler können nicht mehr abtauchen.“ Positiv gewendet: Bei einer intelligenten Individualisierung und dem Einsatz digitaler Medien können Schüler ihre eigenen Interessen, Fähigkeiten und Begabungen stärker einbringen. Die digitalen Medien erhöhen die Verbindung zu ihrer Lebenswelt. So wurde in den Interviews mehrmals davon berichtet, dass Schüler bei der Arbeit mit Videos oder in einem Blog Talente einbringen konnten, von denen die Lehrkräfte vorher nichts ahnten.

Digitale Medien unterstützen dabei potentiell alle anstehenden Aufgaben. In den präsentierten Beispielen stehen dabei häufig die Informationsbeschaffung und die Produktion von Lernergebnissen im Vordergrund. Auch Übungen und Feedback mit digitalen Medien werden häufig hervorgehoben. Andere Themen wie adaptive Lernsoftware, Big Data oder Serious Games spielen bislang allenfalls eine untergeordnete Rolle.

These 3: Der Arbeitsaufwand für die Lehrkräfte verschiebt sich.

Keiner der interviewten Lehrkräfte hat über den zusätzlichen Aufwand geklagt, den die Nutzung digitaler Medien für ihren Arbeitsalltag bedeutet. Vielmehr besteht ein Konsens, dass sich der Aufwand für die Vorbereitungsphase von Unterricht erhöht, sich diese Investition aber im Unterricht selbst auszahlt, weil dann die Schüler „die Arbeit machen“. Die Lehrkraft wird bei schülerzentrierten Methoden davon entlastet, Inhalte vorzubereiten und zu präsentieren. Bei Input und Übungen liegen zwei Stärken digitaler Medien.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass digitale Medien die Lehrkraft überflüssig machen. Sie entlasten sie nur von bestimmten Aufgaben, vor allem beim Input und bei der Kontrolle von Schülerübungen. Die gewonnene Zeit wird in einem solchen Unterricht benötigt, um Schüler individuell begleiten und beraten zu können sowie um gemeinsame Phasen in Gruppen und im Plenum zu strukturieren. Eine Aktivierung der Schüler bedeutet also nicht eine passivere Rolle der Lehrkraft. In einem guten Unterricht sind alle Beteiligten aktiv.

These 4: More is different – digitale Medien ermöglichen eine neue Qualität.

Sehr häufig finden sich in den Fallbeispielen Aussagen, dass eine hochgradige Differenzierung von Materialien, Aufgabenstellungen, Kommunikation oder Lernprodukten auch ohne digitale Medien möglich war, nur dass der Aufwand um ein Vielfaches höher war. Daraus könnte man ableiten, dass mit digitalen Medien vor allem „mehr vom Selben“ möglich ist. Doch dieser Schluss greift zu kurz. Aus dem graduellen Unterschied kann ein qualitativer Unterschied werden.

Der Physik-Nobelpreisträgers P. W. Anderson hat im naturwissenschaftlichen Bereich die Beobachtung „More is different“ dokumentiert. Wenn der quantitative Unterschied eine bestimmte Größe erreicht, so verändert sich auch die Qualität eines Gegenstands. Mit digitalen Medien lässt sich nicht (nur) das Gleiche wie vorher einfacher oder schneller machen. Die informationelle Welt funktioniert mit digitalen Medien so radikal anders, dass auch die Welt von Lernen und Lehren grundsätzlich davon betroffen ist.

These 5: Kleine Dinge machen große Unterschiede.

Häufig sind es die vermeintlich kleinen Dinge, die große Unterschiede für die Praxis bedeuten. Das gilt auf der Ebene der Technik wie auch für den methodischen Unterrichtseinsatz. Ein Grund für die Beliebtheit von Tablet-Computern könnte darin liegen, dass sie die Zuverlässigkeit der Technik von 95 Prozent auf 99 Prozent steigern. Diese Veränderung macht den Unterschied, ob eine Lehrkraft sich auf die Technik verlässt oder sie nur als optionale Möglichkeit einplanen kann. Das gilt analog für die zeitliche Ebene: Für die Unterrichtspraxis macht es einen großen Unterschied, ob ein Schüler beim Nachschlagen erst drei Minuten warten muss, bis ein Laptop hochgefahren ist, oder drei Sekunden, die sein Smartphone braucht.

Bisweilen braucht es auch nicht die weltweite Vernetzung, die ein Smartphone ermöglicht. Alleine der einfach verfügbare Bild-/Video-/Audio-Rekorder im Smartphone ermöglicht eine ganze Reihe neuer Anwendungsmöglichkeiten.

Umgekehrt darf man nicht unterschätzen, welche Rolle gutes Design und klare Funktionalität spielen. Schon verhältnismäßige niedrige Hürden wie das wiederholte Eintippen von Zugangsdaten in einem Lernmanagementsystem können dafür sorgen, dass Systeme nicht in die schulischen Abläufe passen und nicht genutzt werden.

Auf der methodischen Ebene betonen mehrere Lehrkräfte, dass kleine Vereinfachungen große Auswirkungen haben, z.B. auf logistischer Ebene. „Heft vergessen gibt es nicht mehr“ ist ein Satz, der immer wieder zu hören ist. So sind es häufig kleine Vereinfachungen, die Unterricht grundsätzlich verändern können. Beispiel Nachschlagewerke: Wer einen digitalen Text zusammen mit einem digitalen Wörterbuch liest, kann Wörter in einem Bruchteil der Zeit nachschlagen, die es im papierenen Wörterbuch benötigte. Damit ändert sich grundlegend auch die Auswahl der Texte für den Unterricht. Schüler können nun selbstbestimmt Texte lesen, die sie ihren individuellen Interessen entsprechend im Web finden.

These 6: Digital und analog sind Teile derselben Welt.

Wenn andernorts grundsätzlich und bisweilen ideologisch über die „totale Digitalisierung“, die „Virtualisierung“ oder eine „Revolution“ gestritten wird, gehen die interviewten Lehrkräfte sehr pragmatisch vor. Es geht nicht um die Abschaffung der Schule durch E-Learning, sondern um die Erweiterung der Möglichkeiten im Unterricht. Selten werden 100 Prozent digitale Lösungen angestrebt. Vielmehr werden analog und digital pragmatisch gemischt und kombiniert, wenn zum Beispiel handgeschriebene Arbeiten per Smartphone-Kamera digitalisiert und verschickt werden. „Das Digitale ist kein Selbstzweck“ – dieser Satz ist für die interviewten Lehrkräfte vermutlich eine Platitüde.

Die interviewten Lehrkräfte teilen ihre Ideen und Konzepte und berichten offen von ihren Schwierigkeiten und Fehlschlägen – online und offline. Die (digitale) Vernetzung ist für sie auch Teil ihrer Professionen. Fast alle betreiben eigene Blogs oder sind auf Twitter aktiv. Sie treffen sich auf selbst organisierten Veranstaltungen wie den Educamps. Und häufig stellen sie ihre Arbeiten nicht nur öffentlich zur Verfügung, sondern versehen sie auch mit einer Lizenz zur Weiternutzung als Open Educational Resources (OER).

These 7: Es gibt eine große Vielfalt bei Hardware und Software.

Schaut man quer über die zehn Fallbeispiele, findet man die ganze Bandbreite unterschiedlicher Technik. Bei der Hardware sind es Tablets, Notebooks, Smartphones, PC-Ecken oder auch der Computerraum. Es gibt nicht „die beste Hardware“ für den Einsatz in der Schule. Wenn man einen Trend identifizieren sollte, wäre es wohl das Konzept BYOD, das mal mehr, mal weniger offiziell Einzug in Schulen hält. BYOD steht für „Bring Your Own Device“, also für die Nutzung der Geräte, die Schüler ohnehin schon in ihrem privaten Besitz haben.

Dieselbe Vielfalt findet sich auch auf der Ebene der Software wieder. Hier werden oft die vom Schulträger gestellten Lernmanagementsysteme wie Moodle oder iServ genutzt. Dort wo es erlaubt ist, kommen auch Dienste wie Google Drive, Dropbox oder Evernote zum Einsatz. Für die kollaborativen Arbeiten gibt es Blogs und Wikis, Etherpad und Google Docs. Hinzu kommen Programme und Webangebote für Inputs und Übungen. Auch hier gilt: Das perfekte System für die Schule gibt es nicht. Die Lehrkräfte entscheiden individuell, abhängig von ihren Rahmenbedingungen und Zielsetzungen.

Dabei ist der Stellenwert von generischen Angeboten häufig mindestens genau so hoch wie der von speziellen Lehr-Lern-Angeboten. („Generisch“ meint hier, dass die Software / Services nicht speziell für Unterricht und Schule gedacht sind, sondern zu verschiedenen Zwecken genutzt werden können. Eine Textverarbeitung ist ein klassisches Beispiel für eine generische Software.)

These 8: Datenschutz bleibt ein ungelöstes Problem.

Gerade wenn es um die Nutzung von Online-Angeboten geht, bleibt die Frage nach dem Datenschutz eine zentrale Herausforderung. Viele Praktiker bemängeln, dass ihnen institutionelle bzw. staatliche Stellen strikte Vorgaben machen, was alles nicht zu nutzen sei, dass ihnen aber gleichzeitig Alternativen fehlen. So bleibt die Verantwortung letztlich bei der einzelnen Lehrkraft oder der Schule, die damit zwangsläufig überfordert sein muss. Dabei gibt es vereinzelt durchaus Initiativen, bei denen Schulen, Schulträger und Schulaufsicht Hand in Hand gehen, um Rechtssicherheit und ein geschützten Raum für die Nutzung digitaler Medien zu schaffen (vgl. die nationalen Fallbeispiele in der Studie von Breiter, Stolpmann und Zeising in Kapitel 3).

These 9: Die EVA-Didaktik vernachlässigt den Mittelpunkt – das Lernen.

Das EVA-Prinzip stammt aus der Informatik. EVA steht für die drei Phasen Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe, in die sich die Informationsverarbeitung eines Computers untergliedern lassen kann. Ein Beispiel: Nach der Eingabe über die Tastatur findet die Verarbeitung der Daten im Prozessor statt und resultierte in der Ausgabe eines Ergebnisses auf dem Monitor.

In vielen Beispielen findet sich ein EVA-Prinzip auch für den Unterricht mit digitalen Medien. In der Eingabe-Phase recherchieren die Schüler nach Informationen, wofür sich digitale Medien und vor allem das Web außerordentlich gut eignen. In der Ausgabe-Phase werden Lernergebnisse als digitale Produkte entwickelt. Auch hier gibt es im digitalen Bereich großartige Möglichkeiten, von der Textverarbeitung oder Hypertexten in Blogs und Wikis, über Videos und Hörstücke bis zu interaktiven Formaten wie Zeitstrahl, Landkarte oder Geocache. Dazwischen liegt die Phase der Verarbeitung, in der vermutlich das Entscheidende stattfinden: das Lernen.

Zu dieser mittleren Phase finden sich weniger Überlegungen als zu Eingabe und Ausgabe, sowohl zur Methodik als auch zu den Werkzeugen. Die Phase der Verarbeitung, also die individuellen Lernprozesse, die mögliche Unterstützung durch Lehrkräfte und das Potential von digitalen Werkzeugen, verdienen besondere Aufmerksamkeit in der Weiterentwicklung von Unterricht mit digitalen Medien.


Dieser Artikel ist die Einleitung zur 10-teiligen Reihe „Chancen der Digitalisierung für individuelle Förderung im Unterricht – zehn gute Beispiele aus der Schulpraxis“. Mehr dazu …

Der Text steht unter der Lizenz CC BY SA 4.0. Als Autor soll Jöran Muuß-Merholz im Auftrag der Bertelsmann Stiftung genannt werden.

Der Beitrag Neun Thesen zu digitalen Medien im Unterricht erschien zuerst auf J&K - Jöran und Konsorten.

#Lernbuzz-Festival „Lernen 5.0“ – Call for Phrasen (CfP)

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Abbildung Lernbuzz

Der Buzz-o-mat Lernen 5.0 ermöglicht 7.890.481 Phrasen, die zentrale Themen zu Bildung im digitalen Wandel für das Jahr 2017 auf den Punkt bringen. Noch bis zum 28.2.2017 läuft das #lernbuzz-Festival – ein Wettbewerb um die besten Phrasen. Es gibt großartige Preise zu gewinnen und jede Menge #lernbuzz-Perlen zu entdecken! 

Die wenigen Menschen, die einen Buzz-o-mat aus Papier haben, können diesen benutzen. Für alle anderen Menschen gibt es einen digitalen Buzz-o-mat Lernen 5.0 (erstellt von Michael Hielscher und Beat Doebeli – 1000 Dank!). Inzwischen finden sich zum Hashtag #lernbuzz über 200 Einträge auf Twitter. Jetzt steht der Endspurt zum #lernbuzz-Festival an. Unten stehen die Details.

Buzzige Grüße aus Hamburg senden
J&K – Jöran und Konsorten


Wie kann ich am Wettbewerb teilnehmen?

Man wähle eine kreative Phrase aus dem Lernbuzz und mache davon ein Foto. Phrase und Foto twittere man zusammen mit dem Hashtag #lernbuzz. Alternativ kann man den digitalen www.buzzomat.de anwerfen und nach erfolgreicher Phrasenfindung unten auf „Spruch twittern“ klicken.

Was ist, wenn ich kein Twitter nutze?

Man kann seine Lieblingsphrase auch per E-Mail an lernbuzz@joeran.de schicken, bevorzugt als Foto. Dann twittern wir sie, zusammen mit dem Namen des Urhebers.

Wie findet die Abstimmung statt?

Über die Fav-Funktion von Twitter. (Das ist das Herz, das man als „Gefällt Mir“-Zeichen bei jedem Tweet klicken kann.) Es ist ganz einfach: Alle Twitter-User können die Tweets zum Hashtag #lernbuzz durchstöbern und an allen guten Phrasen ein Herz hinterlassen.

Am 28.2.2017 um 15.00 Uhr zählen wir das dann aus und veröffentlichen auf joeran.de die Top 10. Anschließend können aus den Top 10 bis zum 5.3.2017, 20.15 Uhr die finalen Platzierungen abgestimmt werden.

Nach welchem Kriterium wird bewertet?

Publikumsgeschmack

Wie viele Stimmen hat man?

So viele man möchte.

Was gibt es zu gewinnen?

  1. Platz: ein J&K-Büdel mit 3 J&K-Tassen und 3 Buzz-o-maten
  2. Platz: ein J&K-Büdel mit 2 J&K-Tassen und 2 Buzz-o-maten
  3. Platz: ein J&K-Büdel mit 1 J&K-Tasse und 1 Buzz-o-maten
  4. Platz: eine fast neue, nur zwei mal im Büro eingesetzte Zuckerwattemaschine

jede Menge Tassen und Beutel und Buzz-o-maten

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JRA050 Worum geht es in Deinem neuen Buch „Digitaler Deutschunterricht“?

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Jöran ruft zum dritten Mal bei Philippe Wampfler an, Lehrer, Fachdidaktiker, Kulturwissenschaftler und heute besonders: Buchautor

Philippe Wampfler, Foto: Nicolas Zonvi, nicht unter freier Lizenz.

Philippe Wampfler, Foto: Nicolas Zonvi, nicht unter freier Lizenz.

Philippe Wampfler hat ein neues Buch veröffentlicht. Es heißt „Digitaler Deutschunterricht: Neue Medien produktiv einsetzen“ und richtet sich auch und insbesondere an Menschen, die nicht schon Philippes Blog-Aktivitäten  verfolgen.

Die Bonusfrage in diesem Anruf: Ist „das Digitale“ eine zusätzliche Kulturtechnik oder verändert es die bestehenden Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben?

Links

 

CC-BY_iconText und Podcast stehen unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jöran Muuß-Merholz.

 

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JRA009 Ist die Integration digitaler Medien in den Schulalltag ein Langstreckenlauf mit Hindernissen?

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Jöran ruft an bei Richard Heinen, Geschäftsführer des learning lab an der Universität Duisburg-Essen

Richard Heinen, Foto von Klaus Schwarten unter CC BY 4.0

Richard Heinen, Foto von Klaus Schwarten unter CC BY 4.0


Links

CC-BY_iconText und Podcast stehen unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jöran Muuß-Merholz.

 

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JRA038 Über was sollen Erstklässler in Neuseeland während des Unterrichts mit ihren Eltern chatten?

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Jöran ruft an in Neuseeland, wo Alexandra Hessler mit ihren Kindern gerade einen Kulturschock in Sachen digitale Schule erlebt.

Sohn von Alexandra Hessler mit seiner Lehrerin. Foto: Alexandra Hessler, privat.

Sohn von Alexandra Hessler mit seiner Lehrerin. Foto: Alexandra Hessler, privat.

Alexandra Hessler, Foto: privat

Alexandra Hessler, Foto: privat

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CC-BY_iconText und Podcast stehen unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jöran Muuß-Merholz.

 

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JRA050 Worum geht es in Deinem neuen Buch „Digitaler Deutschunterricht“?

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Jöran ruft zum dritten Mal bei Philippe Wampfler an, Lehrer, Fachdidaktiker, Kulturwissenschaftler und heute besonders: Buchautor

Philippe Wampfler, Foto: Nicolas Zonvi, nicht unter freier Lizenz.

Philippe Wampfler, Foto: Nicolas Zonvi, nicht unter freier Lizenz.

Philippe Wampfler hat ein neues Buch veröffentlicht. Es heißt „Digitaler Deutschunterricht: Neue Medien produktiv einsetzen“ und richtet sich auch und insbesondere an Menschen, die nicht schon Philippes Blog-Aktivitäten  verfolgen.

Die Bonusfrage in diesem Anruf: Ist „das Digitale“ eine zusätzliche Kulturtechnik oder verändert es die bestehenden Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben?

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JRA065 Wie ist die Arbeit als Educational-Technology Coach an einer Schule in Singapur?

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Jöran ruft an bei Sandra Ricker an der Deutsch-Europäischen Schule in Singapur

Sandra Ricker, Foto von Julia Eckhoff, CC BY 4.0 international

Sandra Ricker, Foto von Julia Eckhoff, CC BY 4.0 international

Sandra Ricker aka edulektra im Web und auf Twitter berät seit 2011 Bildungsträger, Unternehmen und Schulen, wie mobiles Lernen sein Potenzial voll entfalten kann. Bis Juni 2017 arbeitet sie als Educational-Technology Coach an der Deutsch-Europäischen Schule in Singapur.

Link:

CC-BY_iconText und Podcast stehen unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jöran Muuß-Merholz und Co.

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Wolkige Aussichten – (k)eine Bildungscloud für OER

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Die Zeitschrift C+U Computer und Unterricht widmet sich in ihrer Ausgabe 106 (2017) dem Thema „Clouds“. Richard Heinen und ich durften einen Beitrag beisteuern. Es geht um den (Un-)Sinn von SchulClouds im Allgemeinen und einer OER-freundlichen Umgebung im Besonderen.

Download (Volltext):  Wolkige Aussichten – (k)eine Bildungscloud für OER. Von Richard Heinen und Jöran Muuß-Merholz. Erschienen in: C+U COMPUTER + UNTERRICHT 106 (2017). S. 40f.

Der Artikel „Wolkige Aussichten – (k)eine Bildungscloud für OER“ von Richard Heinen und Jöran Muuß-Merholz für C+U – Computer unter Unterricht steht unter der Lizenz CC BY-ND 4.0.

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Digitale Bildung – gesehen aus dem Jahr 1988

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1988 veröffentlichte Apple ein Hintergrund-Video zum Persönlichen Lern-Assistent „Knowledge Navigator“. Steve Wozniak und namhafte Freunde des Hauses Apple suchen die grundsätzlichen Vorteile digitaler Technologien für Lernen und Lehren – und finden eine Motivationsmaschine und einen optimierten Frontalunterricht.

Auch 1988 (wie 30 Jahre später) geht es in den Zukunftsprognosen und Argumenten in erster Linie darum, wie man traditionelle Formen von Lernen und Lehren digital optimiert. Hier nur zwei der reihenweise bemerkenswerten Passagen:

  • 0’58, Diane Ravitch: Der Lehrer steht im Wettbewerb mit Fernsehen und anderen Ablenkungen um die Aufmerksamkeit der Lernenden. Der Computer könnte dem Lehrer dabei eine stärkere Position verschaffen. Mehr noch: „If the teacher has that tool to bring the kids to a fever pitch of wanting to complete a test … “
  • 2’02: Ein interaktives Whiteboard stützt Frontalunterricht – und die Schüler schreien vor Begeisterung (2’28).

Frontalunterricht analog – lahm!

Frontalunterricht digital – Ekstase!

Technik

In technischer Hinsicht sind die Prognosen teilweise so treffend, dass es eigentlich nur andere Brillen der Protagonisten bräuchte, um das Video als aktuelles Werk zu veröffentlichen. (4’51, Alvin Toffler: „Of course I’d want it to accept speech. Keyboarding is a truely primitive way of getting information into a machine.“) Mit einer großen Ausnahme: Hyperstrukturen werden zwar angedacht (ab 7’04), aber in ihrem Potential nicht annähernd erkannt.

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JRA074 Was ist der Literaturpreis „Aufstieg durch Bildung“?

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Jöran ruft an (JRA) bei der noon Foundation, die 4.000 Euro für Bildungs-Literatur ausgeschrieben hat.

Herbert Noack, Stiftung noon Foundation

Herbert Noack, Stiftung noon Foundation (Foto nicht unter freier Lizenz)

Dr. Herbert Noack ist Mitbegründer der noon Foundation. Sie schreibt für 2018 einen Literaturpreis aus. Das Thema: „Aufstieg durch Bildung“.

Links

CC-BY_iconText und Podcast stehen unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jöran Muuß-Merholz.

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„Digitalisierung optimiert alte Pädagogik – ein Hilferuf an die Reformschule(n)“ [Vortrag in Hamburg]

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Die Winterhuder Reformschule in Hamburg hat eine besondere Bedeutung für mich. Umso mehr freue ich mich, dass ich einen Vortrag im Rahmen der Reihe „Winterhuder Gespräche“ halten darf. Ich möchte dort einen Hilferuf begründen.

Die reformorientierten Schulen in Deutschland arbeiten an einer modernen Pädagogik. Das geht selten mit der Nutzung moderner Medien einher. Bisher war das zweitrangig. Man konnte mit modernen Medien altmodische Schule machen, und man konnte auch ohne Nutzung der digitalen Medien eine moderne Pädagogik vorantreiben. Derzeit kippt das für mich. Der Digitalisierungsdiskurs wird so dominant, dass er die pädagogisch wichtigen Ideen in den Hintergrund drückt. Die Debatte um #digitaleBildung braucht dringend die Stimmen der reformorientierten Schulen und Pädagog*innen.

Eckdaten

Digitalisierung optimiert alte Pädagogik – ein Hilferuf an die Reformschule(n)

Wir schreiben 2018. Die Forderung „Schule mehr digital!“ ist allerorten. Politik und Wirtschaft, Lehrerinnen, Schülerinnen und Eltern, Journalisten und Stiftungen sind sich plötzlich seltsam einig.

Digital ist nicht besser. Zumindest nicht automatisch. Mit bunten Apps lassen sich vielleicht besser Vokabeln und Matheaufgaben trainieren. Mit animierten Erklärvideos lassen sich frontale Belehrungen beliebig oft wiederholen. Mit Smartboards kann das Tafelbild durch PowerPoint ersetzt werden. Mit Lernplattformen lassen sich Materialien und Kommunikationen cloudbasiert vervielfältigen und beschleunigen.

Aber die entscheidende Frage ist doch: Optimieren wir hier nur die Schule des 19. und 20. Jahrhunderts? Verhindert die Rede von „digitale Bildung“ sogar den notwendigen Paradigmenwandel? Für Bildungsziele wie Aufklärung und Mündigkeit, Kreativität und kritisches Denken, Freiheit und Verantwortung braucht es keine Vereinfachung der digitalen Welt, sondern Ansätze, die das offene Netz umarmen, den Umgang mit Vielfalt und Chaos fördern, selbstbestimmte Aktivitäten und kollaborative Projekte ermöglichen.

Der Vortragende beschäftigt sich seit 20 Jahren mit der Frage, wie moderne Medien und moderne Pädagogik zusammenpassen. Inzwischen beschleicht ihn das Gefühl, dass die aktuellen Entwicklungen eher alte Pädagogiken optimieren, vielleicht sogar zementieren. Die Reformschulen müssen sich dringend einmischen – ein Hilferuf!

Jöran Muuß-Merholz …

… ist Diplom-Pädagoge und Inhaber der Agentur J&K – Jöran und Konsorten. Mit einem kleinen Team arbeitet er 1. an modernen Formen des Lernens, 2. an modernen Medien und 3. den Schnittstellen von beidem. Insbesondere berät er Organisationen, wie sie digitale Medien sinnvoll für ihre Ziele in Sachen Bildung einsetzen können. Mit der Winterhude Reformschule fühlt er sich beruflich wie privat seit mindestens 10 Jahren verbunden.

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Zur Digitalisierung in der Schule und Qualität von OER [Interview]

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Ein Interview mit Jöran Muuß-Merholz zum Stand der Digitalisierung in der Schule, Open Educational Resources (OER) und einer schiefen Debatte zum Thema Qualitätssicherung.

„Jöran Muuß-Merholz sieht in der aktuellen Open Educational Resources-Debatte (OER) eine Kluft zwischen Experten und Lehrern, empfiehlt Norwegen als Erfolgsmodell – und glaubt, dass es für eine Kultur des Teilens mehr braucht als digitale Medien.“

Download (PDF): „Ein anderes Verständnis von Qualität“ – Interview mit Jöran Muuß-Merholz. Erschienen im November 2017 auf www.digitalisierung-bildung.de.

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JRA080 Macht Ihr die größte Tagung zu „digitaler Schule“, die es jemals gab?

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Jöran ruft an bei Ulf Schweckendiek, der den Kongress „Digitale Bildung und Fachunterricht“ organisiert.

Ulf Schweckendiek, Bild nicht unter freier Lizenz

Ulf Schweckendiek, Bild nicht unter freier Lizenz



Schleswig-Holstein lädt seine Lehrer*innen zu einem Fachtag nach Kiel ein. Das Thema heißt „Digitale Bildung und Fachunterricht“. Die Veranstaltung findet am Freitag, 21. September 2018, statt. Und das Programm legt einen Gigantomanie-Verdacht nahe …

Links

CC-BY_iconText und Podcast stehen unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jöran Muuß-Merholz.

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Aufforderung zum Tanz! Damit neue Medien nicht alte Pädagogik optimieren

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Foto: Tanz (CC 0, von https://svgsilh.com/image/937618.html )Wir digitalisieren in der Bildung nicht das, was die Pädagogik am stärksten voranbringen würde. Wir digitalisieren das, was am einfachsten zu digitalisieren ist. 

Einige Überlegungen zur Hysterie um die Digitalisierung von Schule von Jöran Muuß-Merholz: Aufforderung zum Tanz! Damit neue Medien nicht alte Pädagogik optimieren (PDF)“ 

Der Artikel ist Teil eines Buches, das an der Reformschule Winterhude (Hamburg) entstand:
Ziele. Wege. Unruhe. 15 Jahre Winterhuder Reformschule. 50. Winterhuder Gespräch. Verabschiedung von Birgit Xylander. Eine Festschrift.
Herausgegeber: Freund und Förderer der Winterhuder Reformschule e.V.
Erschienen 2019. Das Buch ist auf Anfrage über das Schulbüro erhältlich:
Reformschule Winterhude (Hamburg), Tel. +49 40 428 984 20, E-Mail info@wir.hamburg.de

Der Artikel entstand aus den Überlegungen zu einem Vortrag im Rahmen der Winterhuder Gespräche und der daraus entsprungenen edunautika, einem Barcamp zu zeitgemäßer Bildung im digitalen Wandel.

Abbildung unter CC 0, hier gefunden

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Welche Schulen brauchen wir? Und wie kriegen wir den Wandel in die Schulen?

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Vortrag und Podiumsgespräch mit Hans Anand Pant bei der #relearn / re:publica 2019

Die Videos zur relearn 2019 erscheinen dieser Tage nach und nach bei YouTube. Den Abschluss auf der re:learn-Stage bildeten ein Vortrag und ein Podiumsgespräch mit Hans Anand Pant von der Deutschen Schulakademie. Welche Schulen brauchen wir? Und wie kriegen wir diesen Wandel in die Schulen? Hier sind die Video dazu …

Jöran Muuß-Merholz, Hans Anand Pant

Jöran Muuß-Merholz, Hans Anand Pant | Foto von Kristin Narr unter CC BY 4.0


Hans Anand Pant: Welche Schule braucht eine Gesellschaft im digitalen Zeitalter?

Die Digitalisierung prägt die Lebens- und Lernwelten von Schüler*innen immer stärker. Sie beeinflusst Denkweisen und Handlungslogiken, wälzt die gesellschaftliche und individuelle Kommunikation um, verwandelt die vertraute Arbeitswelt und verändert die Informations- und Wissensumgebung. Schulen müssen sich den Herausforderungen stellen. Sie müssen die Kompetenzen anbahnen, die junge Menschen dazu befähigt, in der komplexen digitalen Welt partizipieren und sie aktiv mitgestalten zu können.

Hans Anand Pant ist Geschäftsführer der Deutschen Schulakademie und Professor an der HU Berlin. Bis 2015 war er 2015 Direktor und Vorstand des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB).

Podiumsgespräch „Wie kriegen wir die Veränderung in die Schule?“

Direkt im Anschluss an den Talk von Hans Anand Pant ging es ins Gespräch mit re:learn-Host Jöran Muuß-Merholz. Die digitale Gesellschaft wartet nicht – wie kriegen wir also den notwendigen Wandel in den Schulen tatsächlich ins Rollen? Nicht langfristig, sondern schnell. Nicht nur in einigen Schulen, sondern flächendeckend. Nicht nur in Ansätzen oder Projekten, sondern tiefgreifend.

Die Videos kommen von der re:publica und stehen unter der Lizenz CC BY-SA 4.0 DE.

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JRA092 Worum geht es in dem neuen Buch „Digitale Schule“?

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Jöran wird angerufen und zwar von Blanche

Jöran Muuß-Merholz mit einem roten Telefonhörer am Ohr


Eine kaum verdeckte Werbung für Jörans neues Buch: Blanche ruft bei Jöran Muuß-Merholz an und lässt sich erklären, was es mit seinem neuen Buch auf sich hat. Dabei werden folgende Fragen geklärt:

  • Worum geht es im Buch „Digitale Schule“?
  • Ist der Buchtitel nicht total bescheuert?
  • Ist das neue Buch wirklich neu?
  • Warum hat es mit dem eBook so lange gedauert?
  • Wie hast Du es mit amazon als Plattform?

Das ist das Buch um das es geht:
Digitale Schule: Was heute schon im Unterricht geht
von Jöran Muuß-Merholz. 2019 bei ZLL21 – der Verlag
Gebundene Ausgabe; 168 Seiten; ISBN: 978-9463869089
Das Buch „Digitale Schule“ bei Amazon.

CC-BY_iconText und Podcast stehen unter der CC BY 4.0-Lizenz. Der Name des Urhebers soll bei einer Weiterverwendung wie folgt genannt werden: Jöran Muuß-Merholz.

Der Beitrag JRA092 Worum geht es in dem neuen Buch „Digitale Schule“? erschien zuerst auf J&K - Jöran und Konsorten.

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